Unterkunft im alten Binger Rathaus und im alten Büdesheimer Rathaus
Im Januar 1970 wurde dem Ortsverband zum 01.04. des Jahres die Unterkunft im alten Rathaus in der Kirchstraße gekündigt. Im Rahmen der Stadtsanierung sollte das Gebäude abgerissen werden und dem Neubau eines Schuhgeschäfts und eines Modehauses Platz machen. Die Räumung der Unterkunft konnte allerdings noch bis zum 15.02.1973 heraus gezögert werden. Der Abriss war zum April 1973 vollzogen.
Ein eigenes Gelände oder gar eine neu erbaute Unterkunft für den Ortsverband wurden zwar schon seit Ende der 1960er Jahre diskutiert, jedoch war ein Termin hierfür nicht absehbar.
Letztlich einigte man sich mit der Stadt Bingen, dass diese dem Ortsverband einige Räume im alten Büdesheimer Rathaus zur Verfügung stellte. Für die Fahrzeuge, die zuletzt ebenfalls in einer Garage des alten Rathauses untergebracht waren, fand sich eine Unterstellmöglichkeit in der ehemaligen Schlosserwerkstatt der Stadtwerke am Busdepot in der Büdesheimer Keppsmühlstraße.
OV Bingen erhält Bergungszug
Bedingt durch die Verabschiedung des "Gesetzes über die Erweiterung des Katastrophenschutzes" im Jahre 1968, und die daraus resultierende Umstrukturierung des bundesdeutschen Zivil- und Katastrophenschutzes, fielen auch dem THW Ortsverband Bingen neue Aufgaben zu. Die bis dahin im THW bestehenden Katastrophengruppen, wie auch die Gruppen für Stromnetz-, Gas- und Wassernetz- und Abwassernetz-Instandsetzung wurden aufgelöst.
Nach etlichen Gesprächen zwischen dem Landesverband des THW und den zuständigen politischen Stellen, wurde dem OV Bingen gegen Ende des Jahres 1973 die Aufgabe übertragen einen Bergungszug mit 38 Helfern im erweiterten Katastrophenschutz aufzustellen. Dadurch folgte die Zuweisung weiterer Ausstattung und Fahrzeuge in der folgenden Zeit.
Der Bergungszug (BZ) war von 1968 bis 1995 die Standard-Einheit im vorwiegend dem THW übertragenen Bergungsdienst des erweiterten Katastrophenschutzes. Er bestand aus einem Zugtrupp, zwei Bergungsgruppen und einer Gerätegruppe (sogenannter BZ-38). Bei einem Teil der Einheiten war zudem noch eine Komponente für Wasserrettung oder für den Sprengdienst angegliedert.
Ein weiterer Teil der Bergungszüge war mit zusätzlichem Personal und Ausstattung für das Beräumen von Schadenstellen ausgestattet. Diese verfügten zudem über einen Radlader Ahlmann, Hatra oder Zettelmeyer (sogenannter BZ-50).
Hauptaufgaben des BZ waren die Rettung von Menschen und Tieren, sowie das Bergen von Sachgegenständen aus Gefahrenlagen, einschließlich Wassergefahren. Im Einzelnen war dies unter anderem die Ortung und Rettung Verschütteter, das Überwinden oder Beräumen von Trümmern, das Sichern einsturzgefährdeter Gebäude, usw.