Bingen-Kempten, 18.07.2020, von ZFü

Einsatzübung des OV Bingen

Erste gemeinsame Übung des Technischen Zuges und der Jugendgruppe im Jahr 2020

Am vergangenen Samstag, 18.07.2020 fand eine gemeinsame Übung unseres Technischen Zuges und unserer Jugendgruppe statt. Es handelte sich um die erste Übung in diesem Jahr, da die für das Frühjahr und den Frühsommer geplanten Veranstaltungen CORONA-bedingt hatten abgesagt werden müssen. Nachdem der Landesverband nun - aufgrund rückläufiger Neuinfektionszahlen - die pandemische Gefährdungsstufe gesenkt hat, ist es uns wieder möglich Ausbildungen und Einsatzübungen mit dem gesamten Zug durchzuführen.

Um 7:51 Uhr wurde der Technische Zug des Ortsverbandes Bingen alarmiert. Als Übungsszenario wurde ein Erdbeben im Rheingraben angenommen.

Nach Ankunft im Ortsverband und dem Besetzen der Einsatzfahrzeuge wurde zunächst der Bereitstellungsraum angefahren. Dort angekommen, erfolgte die Zuweisung der ersten Einsatzstelle durch die „Übungs- Einsatzleitung“. Der Auftrag: Personensuche. Zwei Kinder waren aus Angst vor dem Erdbeben aus dem Elternhaus geflohen und wurden seither am Rhein vermisst. Die beiden konnten gefunden werden, jedoch war eines der beiden umgeknickt, während das andere sich sogar den Fuß gebrochen hatte. Die Rettung von einer Erhöhung der ehemaligen Hindenburgbrücke wurde gemeinsam durch Bergungsgruppe und Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung mittels schiefer Ebene und Schleifkorb durchgeführt. Mit dem Heraustragen der beiden Kinder aus dem Gelände und der fiktiven „Übergabe“ an den Rettungsdienst konnte der Einsatz beendet werden.

Nachdem die Helfer die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt hatten, kam direkt der nächste Alarm: Gebäudeeinsturz mit vermissten beziehungsweise verschütteten Personen. Für diesen Teil der Übung nutzten wir das Tunnelsystem auf unserem OV-Gelände. Zunächst galt es die verschütteten Personen mittels "Ruf-Horch-Klopf-Methode" zu orten. Dabei legen sich die Einsatzkräfte mit Abstand flach um den Trümmerkegel und Rufen in regelmäßiger Folge nach den Verschütteten.

Sobald die erste Person unter den "Trümmern" lokalisiert werden konnte, wurde mit dem Vordringen begonnen. Es wurde von beiden Gruppen je ein Zugang geschaffen, wobei die Aufgaben an beiden Zugängen identisch waren. Zunächst mussten IBC-Tanks von den Einstiegsöffnungen entfernt werden, im Anschluss jeweils ein Betonträger durchtrennt werden und dann eine Metallplatte entfernt werden.

Während der Einstieg für die Bergungsgruppe mit Leitern möglich war, musste unsere Fachgruppe N sich mittels Dreibock und Rollgliss in den Schacht ablassen. Im Schacht stießen die Gruppen auf Armierungsgitter und gemauerte Wände, welche durchbrochen werden mussten. Aufgrund massiver Rauchbildung musste der Einsatz zeitweise unterbrochen und der Wanddurchbruch unter umluftunabhängigem Atemschutz fertiggestellt werden. Nach Rettung der beiden vermissten Personen aus dem Schacht wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und die Übung beendet.

Großer Dank geht an Gruppenführer Daniel Merz und Zugtruppführer Mathias Wacker, die gemeinsam die Übung ausgearbeitet haben.

Weiterhin gilt unser Dank dem Küchenteam des OV Bad Kreuznach, welches uns durch die Zubereitung des Mittagessens unterstützte.


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