Bergungsgruppe

Die Bergungsgruppe (B) rettet Menschen und Tiere und birgt Sachwerte aus Gefahrenlagen. Sie führt Sicherungsarbeiten an Schadenstellen durch, leistet leichte Räumarbeiten und richtet Wege und Übergänge her. Als vielseitigste Gruppe im Technischen Zug unterstützt sie die Fachgruppen des THW in technischer wie personeller Hinsicht.

    Das Personal und die Ausstattung sind auf die Bewältigung eines möglichst breiten Aufgabenspektrums ausgerichtet. Als Schnell-Einsatz-Gruppe wird die Bergungsgruppe in der Regel zuerst zum Einsatz kommen.

Die Ausstattung dieser Einheit kann weitestgehend abgesetzt, getragen und autark eingesetzt werden. Sie umfasst ein umfangreiches Sortiment an Werkzeugen und Geräten zur Rettung und Bergung, zur Bearbeitung von Holz, Metall und Stein, zur Sicherung von Personen und Einsatzstellen, zum Trennen, Heben und Bewegen von Trümmern oder Bauteilen sowie zum Bau von Hilfskonstruktionen und vielen anderem mehr.

Im Ortsverband Bingen ist die Ausrüstung der Bergungsgruppe durch eine universelle Abstütz- und Sicherungskomponente aus vorgefertigten Holzbauteilen – dem sogenannten Abstützsystem Holz (ASH) ergänzt.

Weiterhin verfügt der Ortsverband über eine "Binger Abstützung" genannte Abstützkomponente. Von dieser werden 11 vorgefertigte Elemente vorgehalten. Der Aufbau gestaltet sich denkbar einfach: die an einem Ende drehbar mit einander verschraubten Stützenteile werden an der Einsatzstelle ausgeklappt und im 90° Winkel aufgestellt. Zur Arretierung und Abführung der Kraft werden 2 Bausprießen an vorgesehenen Stellen in die Streben eingesetzt.

Atemschutzgeräte

Neben klassischer Rettungs- und Bergungsausstattung sind die Bergungsgruppen im THW mit Pressluftatmern und Atemschutzmasken ausgestattet. Diese ermöglichen den THW-Helferinnen und Helfern ihre Arbeiten auch in verqualmter oder aus anderweitigen Gründen gesundheitsschädlich belasteter Luft durchzuführen. Dies könnte beispielsweise bei Einsätzen im Kanalsystem, in Gruben oder Chemiewerken der Fall sein.

Zu einem Atemschutzgerät des THW gehören Atemschutzmaske, ein sogenannter Lungenautomat, ein Druckminderer und eine Pressluftflasche.

Der Lungenautomat schließt direkt an die Maske an und ist, unter anderem, für die Druckanpassung und Sauerstoffdosierung der Atemluft zuständig. Er ist durch fingerdicke Schläuche mit dem Druckminderer und der Pressluftflasche verbunden, die der Helfer auf dem Rücken trägt. 15 Kilogramm schwer ist das Atemschutzgerät und fasst ein Volumen von 1.800 Litern Atemluft. Auch wenn die Atemluft theoretisch für längere Einsätze ausreicht, können die Helferinnen und Helfer der hohen körperlichen Belastung durch den Einsatz mit dem Atemgerät in der Regel maximal 30 Minuten ausgesetzt werden. 

In den Flaschen herrscht ein Druck von 300 Bar; der normale Luftdruck liegt dagegen bei nur 1,031 Bar. Damit der Helfer die Atemluft aus der Pressluftflasche einatmen kann, muss der Druck verringert werden. Das geschieht in zwei Stufen: Der Druckminderer reduziert ihn auf einen Mitteldruck von fünf Bar, der Lungenautomat senkt diesen weiter auf Umgebungsdruck.

Die Atemluft, die letztendlich in die Maske gelangt, wird durch den Lungenautomaten dosiert. Die Dosierung hängt vom Unterdruck in der Maske ab, die beim Atmen entsteht. Die Luft wird an der Sichtscheibe vorbei geleitet und verhindert damit, dass diese beschlägt. Die verbrauchte Atemluft gelangt schließlich über das Ausatemventil ins Freie.

Das THW setzt bei solchen Einsätzen Vollmasken ein, die das ganze Gesicht bedecken und auch die Augen schützen. In den Masken des THW besteht ein geringer Überdruck. Dieser verhindert selbst bei undichten Masken das Eindringen von Atemgiften.